Im Stiftung Warentest Lattenroste Test werden die größten Schein-Aussagen der Bettenbranche widerlegt.
In Fachgeschäften wird man von Verkäufern aber auch Herstellern immer darauf hingewiesen, dass Lattenroste nach wenigen Jahren im Gebrauch ersetzt werden müssen, da sie sich biegen oder anderweitig Schaden nehmen. Doch eigentlich stimmt das nicht, denn Lattenroste halten doppelt so lange wie Matratzen, die aus hygienischen Gründen alle 8 bis 10 Jahre erneuert werden sollten. Sehr viele der Verkaufsargumente im Fachhandel sind nicht wahrheitsgetreu und können den Kunden teuer zu stehen kommen.
Im Stiftung Warentest Lattenroste Test werden 10 Unterfederungen von A bis Z getestet. Die Lattenroste im Test sind allesamt nicht empfehlenswert, verschlechtern teilweise sogar die Liegeeigenschaften der Matratzen und beeinflussen das Schlafverhalten negativ. Besonders schlecht dran sind Rückenschläfer, die mit einem Standardrost, welcher nicht verstellbar ist, am besten beraten sind. Standardlattenroste müssen aber nicht gekauft werden, denn sie können auch einfach selber gebaut werden. Der vielfach auftretenden Aussage „Lattenroste verhelfen zu einem gesunden Rücken“ kann man also nur zum Teil Glauben schenken.
Zum kompletten Lattenrost Test von Stiftung Warentest
Im Stiftung Warentest Lattenroste Test werden die Unterfederungen zunächst auf ihre Liegeeigenschaften geprüft. Im Prüflabor wird dann festgestellt, dass die Liegeeigenschaften der Matratzen auf Unterfederungen insgesamt miserabel ausfallen. Auf starren Holzplatten ist die Wirkungsweise und Funktionalität der Matratze sehr gut ersichtlich. Dass ein Lattenrost das „Wichtigste für gesundes Liegen“ ist, wie von Herstellern, zum Beispiel Recticel behauptet, kann Stiftung Warentest so nicht unterschreiben.
Fortschrittliche Neuentwicklungen sind gut, vor allem wenn zur Gesundheit positiv beigetragen werden kann, doch müssen es unbedingt teure High-Tech-Produkte sein oder erfüllen auch einfache Spanplatten ihren Zweck als Matratzenunterlage?
Heutzutage geben sich nicht viele Hersteller mit einfachen Rosten zufrieden. Im Stiftung Warentest Lattenroste Test wurden Unterfederungen unter die Lupe genommen, die mit exotisch klingenden Bezeichnungen daher kommen. Die Marke Dormiente bietet „Zirbenholzteller“ an, während sich die Marke Lattoflex auf die sogenannte „Flügelfederung“ spezialisiert und Dunlopillo „Federholzleisten“ in ihren Lattenrosten verarbeitet hat.
Stiftung Warentest hat diese Unterfederungen mit 4 unterschiedlichen Matratzen geprüft. Es wurden eine dünne und eine dicke Kaltschaummatratze, eine Latexmatratze und eine Taschenkernmatratze benutzt. Im Stiftung Warentest Lattenroste Test wird geprüft, wie gut unterschiedlich gebaute Personen (groß, klein, dick, dünn) abgestützt werden. Hierbei wurde vor allem auf die Seiten- und Rückenlage geachtet.
Im Vergleich werden alle Matratzen der Prüfung mit Spanplatten als Unterlage unterzogen. Die 10 Lattenroste, welche im Preissegment zwischen 12 Euro und 1.060 Euro liegen, schneiden nur mit der Note ausreichend ab. Die einfache Spanplatte als feste Unterlage sorgt für wesentlich bessere Matratzeneigenschaften.
Besonders schlechte Ergebnisse wurden in der Rückenlage festgestellt. Auf allen gekauften Lattenrosten liegen Rückenschläfer immer schlechter, als auf einer harten Holzplatte. Das Problem ist, dass die Leisten oder Drehscheiben im Bereich des Rumpfes, der Schultern oder des Gesäßes zu sehr nachgeben. Für Seitenschläfer ist das tiefe Einsinken von Schultern und Hüften sicherlich vorteilhaft.
Die Marke Lattoflex zeigt im Stiftung Warentest Lattenroste Test hier positive Ergebnisse: Der Rücken bzw. die Wirbelsäule bildet eine gerade Linie. Doch Studien zufolge, liegen die wenigsten Menschen in der Nacht nur auf einer Seite. Die meisten Menschen schlafen nur in Seitenlage ein und drehen sich im Laufe der Nacht auf den Rücken, wo sie weiterschlafen und am Morgen erwachen. Dementsprechend müssen Lattenroste in der Rücken- und Seitenlage positiv abschneiden.
Da die Marke Lattoflex sehr teuer ist, die teuerste Unterlage im Test, sind günstige Optionen die wohl bessere Alternative. Eine leider nur mangelhafte Leistung erzielen die Marken IKEA, Optimo, Hülsta und Dormiente sowie Dunlopillo. Ihre Lattenroste sinken für Rückenschläfer ebenfalls zu tief ein.
Was muss ein Lattenrost eigentlich können bzw. welchen Zweck sollte er erfüllen?
Die Prüfer von Stiftung Warentest sind sich einig: Ein guter Lattenrost sollte möglichst starr sein, die auf ihm liegende Matratze gut belüften und keine zu großen Abstände zwischen den Leisten aufweisen. Darüber hinaus muss ein guter Lattenrost kein Vermögen kosten. Das Problem vieler innovativer Designs ist, dass zu viel Schnick-Schnack integriert ist, welches keinen oder nur geringen Mehrwert bietet. Selbstgebaute Lattenroste bringen im Endeffekt den gleichen Nutzen.
Die im Stiftung Warentest Lattenroste Test verwendete Platte aus gepresstem Holz ist natürlich so keine gute Matratzenunterlage – sie bietet auf Dauer zu wenig Lüftung. Daher haben sich Stiftung Warentest Prüfer einen Versuchsrost aus Brettern mithilfe von Werkzeugen, wie Säge und Bohrer, zusammengebaut. Innerhalb kürzester Zeit ist aus der einfachen Spanplatte ein Lattenrost Marke Eigenbau geworden.
Im Test konnten dann erstaunliche Ergebnisse erzielt werden: Das aus Schichtholz gebaute Lattenrost bewahrt die positiven Eigenschaften von 2 Matratzen im Test. Der Feuchtigkeitsdurchlass fällt immerhin befriedigend aus. In den Tests zu Haltbarkeit und Sicherheit kann der Eigenbau mit durchweg positiven Ergebnissen punkten. Nach Zusammenrechnen der Ergebnisse aller Messungen ergibt sich für den Eigenbau das Urteil befriedigend.
Zum Vergleich: Die 10 Marken-Lattenroste haben nur mangelhaft abgeschnitten, was bedeutet, dass der selbstgebaute Lattenrost als Testsieger hervorgeht.
Im Stiftung Warentest Lattenroste Test wurden natürlich auch sämtliche Funktionen der Unterfederungen getestet, wie Härtegradregulierung, Tellerdrehung, Leistenverschieben etc. Leider informiert fast keine der im Lieferumfang enthaltenden Anleitungen darüber, welche Änderungen welche Wirkungsweisen erzielen. Immerhin lässt sich die Härte bei 7 der 10 Roste einfach regulieren. Beim Tellerlattenrost sieht es schon schwieriger aus, denn hier müssen die dreidimensionalen Drehscheiben unterschiedlich positioniert werden, was für einen Laien schnell kompliziert ausfallen kann.
Lattenroste: Fazit von Stiftung Warentest
Die Lattenroste im Test sind aufgrund mangelhaftem Gesamturteil nicht empfehlenswert. Fast alle Unterfederungen verschlechtern die Liegeeigenschaften der Matratzen, vor allem für Rückenschläfer. Auch wenn alle Marken-Lattenroste in Zonen verstellt werden können, das Kopf- und Fußteil zum Beispiel aufrichtbar ist, ist man mit einem starren Lattenrost genauso gut bedient.
Im Internet kann man diverse Anleitungen zum Selberbauen von Lattenrosten finden. Für alle Hobby-Heimwerker gilt: Damit kein Schimmel droht oder es zu einer unangenehmen Geruchsbildung kommt, muss mindestens die Hälfte der Matratze von unten belüftet sein. Da keiner der getesteten Roste im Stiftung Warentest Lattenroste Test überzeugen konnte, sollte man lieber einen einfachen starren Standardrost aus unbehandeltem Holz erwerben oder sich für den Eigenbau entscheiden.